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16.06.16

Neue Wege in der Grabgestaltung – Herausforderung und Chance für Friedhofsgärtner

Der Anteil der oberirdischen Urnenbestattungen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, während sich immer weniger Menschen für das klassische Erdgrab entscheiden. Friedhofsgärtner und Steinmetze klagen über Umsatzeinbußen, denn individuelle Grabpflege wird immer weniger nachgefragt. Welche Wege gibt es, mit diesen Veränderungen konstruktiv umzugehen?

Die Nachfrage an Kränzen und Pflanzschalen geht zurück, die aufwändige Pflege von Einzel- und Familiengräbern ist fast nicht mehr nötig, individuell gestaltete Grabmäler werden immer seltener gewünscht. Der Grund: der anhaltende Trend zur Urne und zu pflegearmen bzw. pflegefreien Bestattungsformen. Viele Gärtnerei- und Steinmetzbetriebe trifft das hart, doch den Zeitgeist kann man nicht aufhalten. Das weiß auch Hans Bernd Wehling, der den katholischen Friedhof St. Clara im Dortmunder Stadtteil Hörde betreut: „Die Menschen“ – so Wehling – „wollen nun mal günstige und pflegearme Alternativen zur Erdbestattung, und sie haben ihre berechtigten Gründe dafür.“ Das Motto des Friedhofsgärtners: „Sich der Herausforderung stellen und das Beste draus machen!“ Mit anderen Worten: Wenn Gärtnereien und Steinmetzbetriebe wirtschaftlich überleben wollen, werden sie nicht umhin kommen, andere Geschäftsfelder zu erschließen und in Zukunft breiter aufgestellt zu sein.

Fakt ist, dass zwar die Nachfrage an individueller Grabpflege stark zurückgeht, dass andererseits aber durch die freigewordenen Grabstellen immer mehr zusammenhängende Freiflächen entstehen, die nicht sich selbst überlassen, sondern gestaltet werden wollen. Hier müssen nach Ansicht Wehlings innovative Konzepte her, bei denen der Blick aufs Ganze zählt.

Fachleute sind sich darüber einig, dass der Friedhof der Zukunft eine Pluralisierung seiner Funktionen erfahren wird, d. h. er wird nicht mehr nur Ort der Trauer und des Gedenkens sein, sondern auch der Freizeit, der Erholung und sogar kulturellen Zwecken dienen. Zu erwarten ist – so die Prognose des Kulturanthropologen Prof. Dr. Norbert Fischer –, dass insbesondere Natur und Landschaft wieder eine größere Rolle bei der Friedhofsgestaltung spielen werden. Neben Arealen mit Urnenwänden und -stelen werden auch sogenannte Memoriam-Gärten vielerorts das Bild bestimmen, die als kleine Naturlandschaften meist thematisch angelegt sind und ausschließlich mit Verträgen zur Dauergrabpflege verkauft werden. Abgrenzungen um einzelne Gräber sind in diesen Gärten nicht vorgesehen.

Solche und ähnliche Überlegungen, wie die Überhangsflächen auf Friedhöfen zeitgemäß umstrukturiert werden können, sollten – so Friedhofsgärtner Wehling – dringend in die To-Do-Liste von Stadtentwicklungsplanungen aufgenommen werden. Was die Zukunft von St. Clara angeht, so ist Wehling davon überzeugt, dass der Friedhof von seiner bevorzugten Lage profitieren wird: Immerhin liegt er im direkten Einzugsbereich des Phönix-Sees – einem neuen Naherholungsgebiet, das auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände der ThyssenKrupp AG in Dortmund-Hörde entstanden ist und als eines der größten und ambitioniertesten Stadtentwicklungsprojekte Deutschlands gilt.

Im Zentrum der Anlage befindet sich eine 24 Hektar große Seefläche, auf der gesegelt, gepaddelt und gerudert werden kann. Die im direkten Umfeld gelegenen weiträumigen Grünanlagen laden zu vielfältigen Freizeitaktivitäten ein. Rings um den See wurden hochwertige Wohneinheiten, Gewerbeparks und Büros sowie eine Promenade mit Gastronomiebetrieben und einer Seebühne errichtet. Durch die hohe Aufenthaltsqualität des Stadtteils und den dadurch bedingten Zuzug lässt sich bereits jetzt schon ein zusätzlicher Bedarf an Dienstleistungen beobachten. Dass sich ein offenes und kundenorientiertes Denken auch für den Friedhof St. Clara und die ihm angeschlossenen Gewerke auszahlen wird, dessen ist sich Hans Bernd Wehling ganz sicher.

Als Mitglied des Friedhofsauschusses hat sich Wehling daher ganz bewusst für den Bau einer Urnenstelen-Anlage eingesetzt und sogar an ihrer Planung mitgewirkt So erhielt der Friedhofsausstatter PAUL WOLFF® den Auftrag für die Errichtung eines halbrunden Ensembles mit vier Einzelstelen und einer zentral stehenden Kreuzstele. Die einzelnen Stelen können als Familieneinheiten und von der Vorder- und Rückseite aus belegt werden. Schon jetzt existieren hierfür Reservierungslisten. Eine Erweiterung der Anlage ist jederzeit möglich.

Da PAUL WOLFF® mit dem Gütezeichen RAL - GZ 502/3 für Urnenbestattungssysteme zertifiziert ist, entspricht das Urnensystem den sehr strengen Normen der deutschen RAL-Gütegemeinschaft Friedhofsysteme e. V. Damit ist eine hohe Produktqualität für viele Jahre garantiert.